09.10.2018 – News
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Everybody lies: Fluch und Segen des Daten-Kosmos - SpirIT 2018

Big Data kann segensreich sein – so lange die Infos in den richtigen Händen bleiben: Das war der Tenor der Referenten bei der jährlichen eww ITandTEL Veranstaltungsreihe SpirIT.

SpirIT_2018

Den Gästen bescherte das Impuls-Event von eww ITandTEL ebenso inspirierende Erkenntnisse wie Gänsehaut-Feeling.

„Everybody lies: Die Wahrheit ist subjektiv, Big Data weiß es besser!?: So lautete das Motto der SpirIT, die am 4. Oktober vor der beeindruckenden Kulisse der voestalpine Stahlwelt über die Bühne ging. 

Das Thema Big Data spielt für den Veranstalter eww ITandTEL als IT-Dienstleister naturgemäß eine gewichtige Rolle: „Mit über 60.000 Kunden ist es für uns eine Herausforderung, die großen Datenmengen sicher aufzubewahren“, so Vorstandssprecher Mag. Florian Niedersüß von der eww-Gruppe. „Wir müssen aber auch noch mehr Wissen aufbauen, um Big Data für die Entwicklung neuer Dienstleistungen zu nutzen.“

Wir verraten Google mehr, als uns lieb ist

Mit jeder Suchanfrage im Web verraten wir Google oft viel mehr über uns, als uns bewusst oder lieb ist: Das untermauerte eww ITandTEL-Bereichsleiter DI Bernhard Peham mit interessanten Beispielen wie dem Projekt "Google Flu Trends". Damit war es dem Konzern gelungen, früher in bestimmten Regionen vor Grippewellen zu warnen als die Behörden. Google hatte dazu Anfragen von Webnutzern analysiert, die nach Medikamenten gegen Husten und Schnupfen gesucht hatten. Inzwischen ist das zunächst gefeierte Service allerdings als gescheitert eingestellt: Die Algorithmen hatten Änderungen bei Suchgewohnheiten nicht berücksichtigt, Google Flu Trends lag mit seinen Prognosen nach Anfangserfolgen plötzlich weit daneben.

Für die Zukunft erwartet Peham in puncto Big Data viele spannende Entwicklungen, sieht es aber zugleich als „Aufgabe für uns alle“ an, dass „die massive Anzahl an Daten in die richtigen Hände kommt und zum Nutzen für die Allgemeinheit zur Verfügung steht.“

Wie zuverlässig sind Berechnungen der Computer wirklich?

Auch Referent Dr. Paul Tavolato, Security-Experte von der FH St. Pölten, ortet im Zusammenhang mit Big Data Risiken, die nicht zu unterschätzen sind. Und damit sind nicht nur Cyberkriminelle gemeint, die ergaunerte Informationen für Erpressungen nutzen (könnten).
Problematisch kann schon die Antwort auf die Frage sein: Wie zuverlässig ist das, was Hochleistungscomputer aus rauen Mengen von Daten berechnen? Der Mensch kann es nicht mehr überprüfen und ist somit bis zu einem gewissen Grad gezwungen, dem Ergebnis zu vertrauen. Das kann mitunter heikel werden – deshalb gilt es, so Tavolato, künftig Möglichkeiten zu finden, um die Big-Data-Resultate zumindest auf Plausibilität hin abzuklopfen. 

Die Nadel im Daten-Heuhaufen finden

Nicht nur die Zuverlässigkeit von – zum Beispiel veralteten – Informationsquellen ist zu hinterfragen, sondern auch, dass gesammelte Daten anschließend richtig interpretiert werden. Deshalb beschäftigte sich ein weiterer Vortrag auf der SpirIT mit der Frage, wie man mithilfe von Big Data die Nadel im Daten-Heuhaufen finden kann – Stichwort „Machine Learning“. Dieser Einsatzbereich birgt neben dem Risiko zugleich eine der großen Zukunftschancen von Big Data: Wenn Maschinen zum Beispiel Muster in Betriebsabläufen erkennen und bei fehlerhaften Abweichungen frühzeitig vorwarnen. 

Einer wird den Stecker ziehen

Beim IT-Kabarett mit Thomas Sulak blieb auf manchem im Publikum das Lachen im Halse stecken. Etwa, als der selbständige IT-Experte aufzeigte, welche Handys der Besucher gerade über WLAN verbunden sind und wie er deren Signale mittels Router mühelos umleiten könne. Auf diese Weise lassen sich auch eingetippte Passwörter abfragen oder Webseiten eruieren, die der Smartphone-Besitzer angesurft hat...So wird der Konsument laut Sulak gleichsam „zum Produkt“ und trägt das „Ortungstool“, nämlich sein Handy, ständig in der Manteltasche mit sich herum.  Und so nahmen sich die Gäste von der eww ITandTEL Veranstaltungsreihe SpirIT als eine von vielen aufschlussreichen Erkenntnissen mit nach Hause, „dass wir in Zukunft besser überlegen sollten, nicht mehr so sorglos mit unseren Daten umzugehen“, wie es ein Besucher treffend formulierte.

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