12.10.2021 – News
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Die Ö-Cloud: Eine österreichische Alternative für Ihre sichere Datenhaltung

Im Gespräch: Erfahren Sie im Interview mit Bernhard Peham, Bereichsleiter eww ITandTEL und Florian Niedersüß, Vorstand eww Gruppe, was hinter dem Projekt steckt und weshalb ein langfristiges Konzept der Datensicherheit für Ihr Unternehmen unerlässlich ist.

Interview Florian Niedersüß und Bernhard Peham

85 Prozent aller weltweiten Daten liegen bei den global agierenden Hyperscalern, gerade im Bereich Software as a Service (SaaS). Unser erklärtes Ziel ist, eine echte österreichische Alternative zu den internationalen Cloud-Hyperscalern zu etablieren. Deshalb ist eww ITandTEL als Teil der Ö-Cloud-Initiative kompetenter Partner bei der Umsetzung von Cloud-Strategien.

Echte österreichische Alternative

Ihr erklärtes Ziel der Ö-Cloud ist es, „eine echte österreichische Alternative zu den internationalen Cloud-Hyperscalern zu etablieren“. Was genau bedeutet das?

Niedersüss: Viele unserer Kunden planen die verstärkte Nutzung von Cloud-Diensten für Ihre Daten, Anwendungen und kritischen IT-Anwendungen oder setzten bereits Cloud-Strategien um. Bei der Auslagerung zu den globalen Anbietern wie Amazon Web Services oder Microsoft gibt es oft große Unsicherheit und Bedenken in Bezug auf Datensicherheit und rechtliche Rahmenbedingungen. Als eww Gruppe bieten wir als Teil der Ö-Cloud eine österreichische Alternative. Die Daten bleiben in Österreich und wir unterstützen unsere Kunden persönlich bei der Umsetzung Ihrer Cloud-Strategie. Und das österreichische Recht bietet unseren Kunden einen zuverlässigen und bekannten Rahmen.

Peham: Es ist uns aber auch klar, dass diese US-Unternehmen ihren Platz finden werden, auch in Österreich. Wir arbeiten daher mit ihnen zusammen. Unser Ziel ist es dabei, dass Beste Angebot für unsere Kunden zu ermöglichen. Daher ist eine Abwägung „Wohin mit den Daten und Anwendungen?“ wichtig. Hier sind wir der richtige Partner an der Seite unserer Kunden.

eww als einziger Energiekonzern an Bord​​​​​​​

Auf Ihrer Homepage liest man, dass die eww beim Projekt Ö-Cloud einer der wichtigsten Digitalisierungspartner der österreichischen Wirtschaft ist. Welche Rolle übernehmen Sie bei diesem Projekt?

Peham: Wir verfügen über die Basis, das Fundament jeder Informationstechnik. Das sind Netze, genauer Glasfasernetze in Österreich und Rechenzentren. Diese sind in Wien, Linz, Marchtrenk und Wels. Und wir betreiben eine große Menge an Server und Speichersysteme für unsere Kunden. Dies ist die Basis für weitere Ö-Cloud-Partner, die weitere wichtige Dienste für Kunden anbieten. Das können Partner-Portale oder Web-Shops sein.
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Die eww ist als einziger Energiekonzern bereits in der Initialphase mit an Bord. Worauf freuen Sie sich bei der Herausforderung am meisten und wovor haben Sie vielleicht auch einen gewissen Respekt?

Niedersüss: Wir freuen uns sehr, Teil dieser wichtigen europäischen und österreichischen Initiative zu sein und sehen das als Beweis, dass unsere hohe IT-Kompetenz in der Branche anerkannt wird. Unsere Motivation ist, dass Europa und Österreich diesen wichtigen Markt der Cloud-Dienste nicht allein den USA und China überlassen soll und darf. Die europäische Wirtschaft würde nicht nur in Bezug auf Wertschöpfung und Innovationskraft Boden verlieren, sondern auch in wirtschaftliche und sicherheitsrelevante Abhängigkeit geraten. Wir haben das Ö-Cloud-Projekt mit hohem Engagement umgesetzt, sehen aber aufgrund unserer langjährigen Erfahrung mit Cloud-Diensten für österreichische Kunden keine für uns außergewöhnliche Herausforderungen.

Ö-Cloud gewährleistet 100-prozentige Sicherheit

Die grundsätzliche Idee der Ö-Cloud sieht vor, künftig maximal unabhängig von US-amerikanischen und chinesischen IT-Providern zu sein. Wie funktioniert das?

Peham: Die Ö-Cloud Initiative nützt die Architektur von GAIA-X. Es ist die europäische Gegenwelt zu den amerikanischen und chinesischen Monopolen in der IT. Dabei sind dank GAIA-X die Anbieter austauschbar. Denn sie setzen auf Open-Source und es gibt klar definierte Grenzen und Übergänge zwischen ihnen. Daher ermöglicht die Ö-Cloud die Wahlfreiheit für den Kunden. Vielfalt entsteht, Regionalität wird ermöglicht, ein fruchtbarer Wettbewerb der Ideen und Konzepte ersetzt die Monopole der globalen Anbieter.
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Was bedeutet diese Unabhängigkeit für Unternehmen und Nutzer? 

Niedersüss: Wir empfehlen unseren Kunden sich vor allem bei der Auslagerung von kritischen Anwendungen und Daten zu Kunden, Transaktionen und Personal für einen Cloud-Partner innerhalb Österreichs oder der EU zu entscheiden – am besten für die eww ITandTEL. Denn damit haben Unternehmen und Nutzer einen Ansprechpartner vor Ort und Klarheit, wo Ihre Daten liegen und Anwendungen laufen.

Künstliche Intelligenz – Datenschutz essenziell

Weshalb ist die Priorität für den Datenschutz Ihrer Meinung nach gerade beim Thema Künstliche Intelligenz so hoch?

Peham: Ich stelle mir immer die Frage „Wem gehören meine Daten?“ Die Antwort wird immer schwieriger. Denn der Wert meine Daten steigt von zu Jahr zu Jahr. Ungeahnte Lebensgeschichten finden sich darin. Und die Verwertung dieser wird durch die künstliche Intelligenz immer einfacher. Alle unsere Daten können mit diesen neuen Maschinen dank der KI sehr effizient ausgelesen und verwertet werden. Somit sind unsere Daten als Privatpersonen oder als Unternehmen immer leichter bewirtschaftbar. Wir verlieren die Kontrolle über diese Wertschöpfung, wenn wir den Datenschutz vernachlässigen.
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Die Supermächte USA und China befinden sich mitten im KI-Wettrüsten. Wo sehen Sie den größten Aufholbedarf für Österreich beziehungsweise Europa?

Peham: Österreicher waren immer schon die kreativen Köpfe in der Entwicklung der IT. Dabei denke ich zum Beispiel an den ersten Rechner mit dem Namen „Mailüfterl“ des Wiener Informatiker Herrn Heinz Zemanek. Es gibt weitere zahlreiche Beispiele aus Österreich und von Europa. Mein Wunsch ist, dass wir unser dieser Stärke bewusst sind, und weniger regulieren und wieder mehr innovieren.

Rechenkapazitäten und Datenmengen wachsen exponentiell 

Worauf wird es bei der Datensicherheit in Österreich in den nächsten zehn Jahren entscheidend ankommen und welchen Beitrag wollen Sie dazu leisten?

Niedersüss: IT und Software hat sich in den vergangenen Jahren sensationell entwickelt und diese rasante Entwicklung wird sich fortsetzen. Die Rechenkapazitäten und Datenmengen wachsen exponentiell und ganze Unternehmen und Geschäftsmodelle entstehen oder verlagern sich in die Cloud. Diese digitalen Innovationen ziehen auch die „dunkle“ Seite an. Wir alle lesen in kürzer werdenden Abständen von Cybercrime und anderen Datensicherheitsvorfällen. Dieses Rennen zwischen innovativen und destruktiven Entwicklern wird sich fortsetzen. Wir sind überzeugt, dass Unternehmen nur mit den richtigen Partnern ihre Digitalstrategien sicher umsetzen können. Unser Ziel ist es unsere bestehenden und auch neue Kunden auf Ihrer erfolgreichen Digitalisiserungsreise zu unterstützen.

Peham: Ich erlebe ein Auseinanderbrechen der Welt. Verschiedenste Staaten haben große Interessen Hintertüre in IT-Systeme einzubauen, oder Verschlüsselungen dank hinterlegter Schlüssel aufbrechen zu können. Argumentiert wird dabei mit dem Schutz unserer Kinder oder der Kampf gegen Terror. Dabei verfolgen sie andere, eigene Interessen. Diese Hintertüre bleiben nicht lange geheim und werden immer wieder von hochprofessioneller krimineller Organisation ausgenützt.
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Daher ist jedes Unternehmen gefordert, abhängig von diesen Bedrohungsszenarien und dem Wert der Daten, festzulegen, in welche Hände die Informationstechnik gelegt wird. Wir als eww ITandTEL unterliegen nicht den amerikanischen Regelungen, wonach nicht einmal der Kunde informiert werden muss, wenn seine Daten ausgelesen werden.
Trotz aller Gefahren bleibe ich optimistisch. Die Digitalisierung ist eine Chance für uns und unseren Wirtschaftsstandort. Nützen wir diese Chance und achten auf die möglichen Fallstricke.

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