07.11.2022 – Information
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Energiegutscheine für Sozialeinrichtungen

Energiegutscheine im Gesamtwert von 12.000 Euro hat eww an drei wichtige Sozialeinrichtungen in der Stadt übergeben: an die Caritas, das Projekt „Triangel“ der Volkshilfe und „E37 – Soziales Wohnservice Wels“.

Treff sichere Hilfe eww Vorstand Florian Niedersüß übergab Energiegutscheine, insgesamt dreimal 4.000 Euro, an (von links) Michlin Alkhalil (Caritas), Silvia Brunner (Volkshilfe) und Bettina Reichhold (E37).

Silvia Brunner von der Volkshilfe ist einiges gewöhnt. Die diplomierte Berufs- und Sozialpädagogin arbeitet seit zwölf Jahren bei der „Triangel“-Delogierungsprävention in Wels, seit 2021 als Koordinatorin des Projektes. Also dort, wo es für Menschen brenzlig wird oder schon geworden ist. „Seit ein paar Monaten kommen vermehrt sehr junge Menschen zu uns, ich spreche da von einem Alter ab 18 Jahren“, schildert sie. „Das fällt auf. Für junge Menschen wird es immer schwieriger, sich ein eigenes Leben aufzubauen. Sie können einfach Miete und Betriebskosten für Strom und Gas sowie Lebenserhaltungskosten nicht mehr bezahlen und wissen nicht mehr weiter.“

Auch immer mehr alleinerziehende Mütter hätten heuer um Hilfe gebeten. „Zum Schmerz über die Trennung kommt sehr schnell die materielle Not. Wenn sie beispielsweise um Alimente kämpfen und diese Zahlungen nicht oder erst sehr viel später einlangen, geraten sie sehr schnell in große Schwierigkeiten.“ Wenn dann diese Mütter nicht mehr ausreichend für sich und ihre Kinder sorgen können, drohe nämlich weiteres Ungemach: „Dann prüft die Behörde das Kindeswohl und schlimmstenfalls droht sogar die Wegnahme der Kinder.“

Die Mitarbeiter:innen der Volkshilfe tun alles dafür, dass in Not Geratene erst gar nicht in diesen großen Strudel hineingeraten. Vor allem durch Beratung, Vermittlung und vorübergehende finanzielle Unterstützung. Das kann auch ein Antrag auf Sozialhilfe oder Mindestsicherung sein. Sie besprechen, wenn nötig, die Situation mit den Vermietern und Energielieferanten, vereinbaren mit ihnen und natürlich mit dem Klienten einen Fahrplan.

„Wichtig ist, dass die Betroff enen möglichst bald zu uns kommen, wenn also die ersten Zahlungsschwierigkeiten auftreten und keine Besserung der fi nanziellen Lage in Sicht ist“, betont Silvia Brunner. „Wir wissen aus Erfahrung: Es ist für sehr viele Menschen eine große Hürde einzugestehen, dass sie das Problem nicht mehr aus eigener Kraft lösen können, sondern externe Hilfe benötigen und diese auch annehmen.“

Wer dauerhaft viel gibt, ist seinerseits auf Unterstützung angewiesen. „Die Hilfe von eww mit den Gutscheinen bedeutet uns wirklich sehr viel“, ist Silvia Brunner dankbar. „Weil es bei der Delogierungsprävention ja nicht nur um Mietrückstände geht, sondern auch um Zahlungsrückstände bei den Rechnungen für Gas beziehungsweise Strom. Oft wissen die Leute nicht mehr, wie sie das noch irgendwie hinbekommen sollten. Da können wir mit den eww Gutscheinen sehr treff sicher helfen. Aber bevor wir das tun, beraten und prüfen wir: Wie viel können die Leute selber dazu beitragen? Was ist alles noch oder nicht mehr leistbar? Erst dann ergänzen wir, sodass sie gut über die Runden kommen können.“

„Für viele sind auch schon 10 oder 30 Euro eine enorme Hilfe.“ Silvia Brunner, Koordinatorin Volkshilfe „Triangel“-Delogierungsprävention Wels

Der Bedarf steigt

Für die Sozialberaterin Michlin Alkhalil von der Caritas in Wels sind die eww Energiegutscheine wertvoll: „Damit können wir sehr gut helfen.“ Aktuell kämen viele Klient:innen mit Jahresrechnungen oder Nachzahlungen für Energie und klagen, dass sie sich das nicht mehr leisten könnten. „Betroff en sind vor allem alleinerziehende Frauen mit zwei, drei oder vier Kindern, die Teilzeit arbeiten. Nachdem wir viele Leute aus Wels betreuen und eww hier für fast alle der Versorger mit Gas und Strom ist, sind die Gutscheine eine große Hilfe.“

Die Sozialberatung der Caritas unterstützt Menschen in existenziellen Notlagen. „Wir bieten Beratung und Überbrückungshilfen zum Beispiel in Form von Zuschüssen zu Heizkosten oder Gutscheinen an. Eine dauerhaft e Unterstützung ist allerdings nicht unsere Aufgabe“, betont Michlin Alkhalil. „Zu uns kommen Menschen mit sehr unterschiedlichen Problemen, wir helfen bei Anträgen, sozialrechtlichen Ansprüchen
und so weiter, je nachdem, was in dieser Situation gerade am besten für sie ist.“

Der Klimabonus der Regierung habe vielen eine Erleichterung verschafft – freilich nur vorübergehend, schätzt die Sozialberaterin. „Aber dennoch hatten wir im vergangenen September im Vergleich zum September 2021 mehr Beratungen. Ich rechne damit, dass der Bedarf an Unterstützung in den nächsten Monaten weiter steigen wird.“

„Mit den eww Gutscheinen können wir sehr gut helfen.“ Michlin Alkhalil, Sozialberaterin Caritas Wels

Große Herausforderungen

Weitgehend im Verborgenen stellen sich Bettina Reichhold und ihr Team vom „E37 – Soziales Wohnservice Wels“, einer Einrichtung zur Beratung und Betreuung Wohnungsloser, Tag für Tag großen Herausforderungen. „Unsere Hauptaufgabe ist es, wohnungslose Menschen wieder zu stabilisieren, dass sie bei uns etwas zu essen und eine vorübergehende Bleibe bekommen.

Auch unsere Care-Pakete werden in jüngster Zeit immer mehr angenommen, weil sich viele die Lebensmittel schlichtweg nicht mehr leisten können“, informiert die Geschäft sführerin, die sich seit 2004 im Sozialbereich (seit 2017 im E37) engagiert. „Wir bieten also wirklich eine Grundversorgung im Rahmen des Tageszentrums an.

Natürlich geht es auch um eine Form der sozialen Wärme: Dass Menschen jemanden um sich haben, zum einen Ansprechpartner für ihre Sorgen, zum anderen solche, die sie gerade jetzt rund um das Thema Energie darüber aufk lären, welche Unterstützungen sie wo bekommen können.“ Man gehe mit den Menschen ein Stück eines Weges gemeinsam, sodass sie wieder Fuß fassen können. „Unser Ziel ist Hilfe zur Selbsthilfe, mit allem, was der Mensch in seiner aktuellen Situation gerade braucht.“

In Zeiten stark gestiegener Energiepreise könne man mit den eww Gutscheinen sehr viel bewirken, ist Bettina Reichhold überzeugt. „Weil wir damit Menschen mit ohnehin enormen Schwierigkeiten ein wenig unter die Arme greifen können. Wir sehen in der eww Gruppe auch einen sehr guten Berater, von dem wir erfahren, wo wir Energie sparen können. Wir vermitteln das auch aktiv unseren Klient:innen, indem wir ihnen präventiv Tipps dafür geben.“

E37“ betreut rund 1.000 Klient:innen pro Jahr. „Das ist für eine Stadt wie Wels sehr viel“, bemerkt die Sozialexpertin. „Das heißt aber nicht, dass alle Klient:innen wohnungslos sind. Sondern in dieser Zahl sind auch all jene enthalten, die für ein Beratungsgespräch zu uns kommen.“

Heuer sei eindeutig zu beobachten: „Die Leute werden ärmer. Das sehen und erleben wir jeden Tag. Umso schöner ist es, wenn uns jemand wie eww bei der Hilfe unterstützt. Darauf zählen und bauen wir. Ich bin sehr dankbar dafür!“

„Unsere Hauptaufgabe ist es, wohnungslose Menschen zu stabilisieren.“ Bettina Reichhold, Geschäftsführerin „E37 – Soziales Wohnservice Wels“

„Wir haben unsere Unterstützung deutlich erhöht.“

Die eww Gruppe unterstützt regelmäßig soziale Einrichtungen, jetzt zusätzlich mit 12.000 Euro. eww Vorstand Florian Niedersüß schildert im Interview die Beweggründe.

​​​​​​​eww unterstützt drei Sozialeinrichtungen in der Stadt zusätzlich mit je 4.000 Euro in Form von Energiegutscheinen. Warum?
Florian Niedersüß: Wir wissen natürlich, dass die hohen Energiekosten viele Menschen in schwierige Situationen bringen. In unserem Kundenzentrum versuchen wir, in vielen intensiven Gesprächen unsere Kundinnen und Kunden bestmöglich zu beraten und zu unterstützen. Aber oft können wir einfach nicht mehr helfen – weil wir die hohen Energiepreise weitergeben müssen. Deswegen haben wir in dieser herausfordernden Zeit mit einer zusätzlichen Unterstützung dieser Sozialeinrichtungen reagiert.

Weil diese schon auf eww zugekommen sind?
Nein, wir sind selbst aktiv geworden und haben unsere Leistungen für diese Einrichtungen aufgestockt. Denn außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen. Als Unternehmen wie die eww Gruppe sollte man gerade dann Verantwortung übernehmen, wenn es besonders nötig ist. Darum haben wir rasch und unbürokratisch gehandelt – denn wer schnell hilft , hilft doppelt.

Jetzt brauchen mehr Menschen Unterstützung?
Die Situation ist für viele sehr herausfordernd. Wir wissen aus langjähriger Zusammenarbeit mit den sozialen Einrichtungen wie E37, Caritas und Volkshilfe, dass sie wichtige Anlaufstellen sind, um jedem in Not Geratenen helfen zu können. Dort weiß man, wen wirklich der Schuh drückt und wie man am besten unterstützen kann. Mich beeindruckt es immer wieder, dass diese Einrichtungen selbst in oft ausweglos erscheinenden Situationen mit kleinen Hilfen so viel bewirken können. Da helfen wir gerne beim Helfen.

Und wenn der Bedarf an Hilfe weiter steigt?
Keiner weiß, wie sich die Situation weiterentwickeln wird. Aber wie es jetzt aussieht, wird sich die Situation bei den Energiepreisen kurzfristig nicht verbessern. Leider ist daher davon auszugehen, dass immer mehr Menschen mit den hohen Energiekosten zu kämpfen haben werden. In schlechteren Zeiten werden wir natürlich unsere Anstrengungen verstärken und ganz sicher nicht wegschauen. Wir haben hier eine Verantwortung weit über unser Unternehmen hinaus. Wir sehen uns gemeinsam mit unseren Kunden und der Stadt in einem Boot.

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