04.07.2022 – Referenz
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Mikrogasturbine liefert Gartenbaubetrieb Strom, Wärme und CO2

Wels Strom hat im Gartenbaubetrieb Drechsler in Bayern eine Mikrogasturbine mit aufgesetztem Wärmetauscher installiert. Die Turbine liefert 60 Prozent des benötigten Stroms, aber nicht nur: Das beim Verbrennungsprozess abgegebene CO2 wird als Pflanzendünger verwendet.

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„Wir haben ein vollumfängliches Konzept erstellt, das gesamte Engineering, die Montage und Inbetriebnahme sind durch uns erfolgt“, schildert Christian Steininger vom Vertrieb Energiesysteme bei Wels Strom. Die Mikrogasturbine deckt jetzt rund 60 Prozent des Strombedarfs des Gartenbaubetriebs.

Aber nicht nur der höhere Eigenversorgungsgrad ist attraktiv: „Speziell in Gärtnereibetrieben ist der Einsatz von Mikrogasturbinen interessant, weil das dabei entstehende CO2 als Pflanzendünger eingesetzt werden kann. Eine höhere Konzentration in der Luft führt zu mehr Photosynthese und dadurch zu mehr Pflanzenwachstum.“ Im Gartenbau Drechsler sei so eine jährliche Einsparung von rund 100 Tonnen technischem CO2 möglich.

„Nachhaltigkeit ist bei uns ein sehr wichtiges Thema“, betont Geschäftsführer Christian Drechsler. „Das Konzept von Wels Strom für unseren Betrieb hat uns überzeugt. Wir sind sehr froh, dass die Anlage jetzt läuft und sehr gut funktioniert. Einen Großteil des Stromverbrauchs produzieren wir nun selbst.“

Der dreifache Nutzen bei Strom, Wärme und C02 sei einzigartig und hocheffizient. „Ursprünglich hatten wir ein Blockheizkraftwerk mit Verbrennungsmotor ins Auge gefasst. Aber da wären die Abgase fürs Gewächshaus nicht rein genug gewesen, wir hätten eine aufwendige Filteranlage bauen müssen.“

Am 2017 errichteten Standort Abenberg des Nürnberger Familienbetriebes wachsen auf einer Fläche von 50.000 m² jedes Jahr rund 2.300 Tonnen Tomaten. Modernste Gewächshaustechnik schafft bei Gartenbau Drechsler ein optimales Klima und ermöglicht eine umweltschonende Produktion von Tomaten, Gurken und Auberginen.

​​​​​​​Die Wärme kommt von einer nahen Biogasanlage und nun auch aus der Mikrogasturbine. Energie wird unter anderem durch Doppelglas und Energieschirm gespart. Der Substratanbau erlaubt ein geschlossenes Bewässerungssystem, wodurch Gießwasser und Dünger genau dosiert und auch gespart werden können.

Der Betrieb war 1893 von Ururgroßvater Konrad Drechsler gegründet worden und hat sich 1959 auf Gemüsebau spezialisiert.
 

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