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10.03.2022 – Leben
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Biologische Lebensmittel – Bio für Mensch, Natur und Wirtschaft

Lebensmittel, die mit dem Label „Bio“ gekennzeichnet sind, gibt es mittlerweile im Supermarkt, der Drogerie, dem Blumenladen und auch im Baumarkt. Immer öfter greifen Österreicher zu Bio-Produkten. Konsequenterweise gehört zusätzlich dazu auch Ökostrom aus 100 % erneuerbarer Energie und unbehandeltes sauberes Trinkwasser von der eww zu beziehen. Doch was ist eigentlich „Bio“? Wer vergibt dieses Label und sind Lebensmittel mit dieser Kennzeichnung wirklich besser? Ein Faktencheck.

Biologische Lebensmittel

Der geschützte Begriff „bio“

Es gibt unzählige Bezeichnungen und Labels, mit denen Lebensmittel versehen werden. Doch nur wenige haben wirklich Aussagekraft und sind gesetzlich geschützt. So zum Beispiel die Worte „bio“ oder „ökologisch“, denn nur diese beiden garantieren den Konsumenten eine kontrolliert biologische Herkunft der Lebensmittel.

Nur Hersteller, die die Vorschriften der EU für Bio-Landbau erfüllen, dürfen ihre Lebensmittel mit dem Bio-Siegel kennzeichnen. In den EU-Richtlinien wird festgehalten, welche Dünge-, Futter- und Pflanzenschutzmittel verwendet werden dürfen, wie viele Tiere auf welchem Raum zu halten sind, wie viele Zusatzstoffe zulässig sind uvm. Glashäuser und Folientunnel sollen mit erneuerbaren Energien​​​​​​​​​​​​​​ bzw. Abwärme beheizt werden. Bio bedeutet meistens auch regional, weshalb der Einsatz von Strom, Wasser und Wärme​​​​​​​ eines regionalen Anbieters in Bio-Betrieben bevorzugt wird.

Landwirte müssen die strengen Auflagen einhalten und nach EG-Öko-Basisverordnung zertifiziert sein. Erst dann werden die dort hergestellten Lebensmittel von Kontrollstellen mit dem EU-Bio-Siegel gekennzeichnet.

Achtung Falle! Nicht geschützte Begriffe, die uns in die Irre führen

„Aus naturnahem Anbau“, „aus umweltgerechter Landwirtschaft“, „aus kontrolliertem Anbau“ oder „natürlich“ sind zwar sehr wohlklingende Begriffe, haben allerdings keinerlei Aussagekraft, was die Umstände des Anbaus und der Herstellung des Lebensmittels betreffen. Die Lebensmittelindustrie versucht so, Nicht-Bio-Lebensmittel in ein anderes Licht zu rücken und Konsumenten dadurch zum Kauf anzuregen. Tappen Sie nicht in diese Falle, sondern sehen Sie sich das Lebensmittel genauer an - nehmen Sie Zutatenliste und Herkunftsnachweise genauer unter die Lupe.

Ökologisch denken auch bei der Stromerzeugung

Für die verlässliche Verkleinerung des CO2-Abdruckes sorgt die Nutzung von Ökostrom. Die eww versorgt jeden Haushaltskunden nachhaltig zu 100% mit ökologischer Energie. Der Anteil von Wasserkraft am Ökostrom liegt bei 83,66% aus den Kraftwerken Traunleiten​​​​​​​ und Breitenbach. Der ökologische Strommix wird durch Windenergie​​​​​​​​​​​​​​, Biomasse​​​​​​​, Photovoltaik und Biogas vervollständigt.

Warum Bio-Lebensmittel?

Ob Konsumenten sich für oder gegen ein Produkt aus biologischer Herstellung entscheiden, ist immer noch deren Sache. Es sprechen aber einige Gründe für Bio-Lebensmittel. Welche das sind, haben wir hier zusammengefasst:

1. Bio-Lebensmittel sind gentechnikfrei
Landwirte, die ihre Produkte unter biologischen Gesichtspunkten erzeugen, verwenden keine gentechnisch veränderten Substanzen oder Produkte, die mit Hilfe von Gentechnik hergestellt wurden. Rückstände an Gentechnik am oder im Produkt dürfen nicht mehr als 0,1 % betragen.

2. Bio-Lebensmittel sind nährstoffreicher

Biologische Lebensmittel weisen besonders hohe Vitamin- und Mineralstoffgehalte und viele Anteile an sekundären Pflanzenstoffen auf. Auch gesunde Fett- und Aminosäuren sowie probiotische Bakterien bleiben durch die nachhaltige Herstellungsweise weitestgehend erhalten.

3. Bio-Lebensmittel enthalten weniger giftige Inhaltsstoffe

Pflanzenschutzmittel, Pestizide, Nitrate, Antibiotika und Schwermetalle dürfen bei der Herstellung von bio-zertifizierten Lebensmitteln nicht eingesetzt werden, weshalb diese Substanzen auch im fertigen Produkt kaum zu finden sind.

4. Bio-Lebensmittel legen den Grundstein einer gesunden Lebensweise

Wer beim Einkauf auf das Bio-Siegel achtet, trägt einen großen Teil zu gesunder Ernährung bei. Da Bio-Produkte auch selten verarbeitete Produkte bzw. Fertigprodukte sind, ist der Speiseplan automatisch ausgewogener und bunter. Bessere Leistungsfähigkeit und ein allgemein erhöhtes Wohlbefinden sind die Folge.

5. Bio-Lebensmittel sind gut für Umwelt und Klima

Da die ökologische Landwirtschaft auf Gentechnik, Pestizide, synthetischen Dünger und viele weitere Substanzen verzichtet, trägt sie nachhaltig zur Bewahrung einer gesunden Umwelt bei. Die Reinheit des Trinkwassers wird gesichert, die Bodenqualität gesteigert und das Klima geschützt. Außerdem bietet sie den Tieren und Pflanzen ein artgerechtes Leben und fördert nebenbei noch die Artenvielfalt.

Die Preisfrage – ist Bio teurer?

Für viele Konsumenten ist der höhere Preis von Bio-Lebensmitteln eine Hemmschwelle, diese zu kaufen. Sie greifen lieber zum günstigen, konventionell hergestellten Produkt. Dass sie dabei sich und der Umwelt keinen Gefallen tun, sehen sie oft nicht.

Ökologische Wirtschaftsweise ist um ein Vielfaches aufwändiger als konventionelle. Betriebe müssen strenge Richtlinien einhalten, um ihren Bio-Standard zu behalten. Dadurch dürfen beispielsweise keine leichtlöslichen mineralischen Dünger auf den Äckern verwendet werden, wodurch die Erträge auf Bio-Feldern im Gegensatz zu konventionellen um rund 20 bis 40 % geringer ausfallen.

Auch in der Fleischproduktion gelten diese Richtlinien: verpflichtender Auslauf, ausreichend Tageslicht, nur eine bestimmte Anzahl an Tieren pro Quadratmeter. All das ist mit Investitionskosten verbunden und führt auch dazu, dass meist weniger Tiere gehalten werden, als dies auf einem vergleichbaren Hof mit konventioneller Bewirtschaftung der Fall wäre und Bio-Tiere wachsen langsamer. Außerdem führt der Wegfall von Pestiziden oft zu Ernteminderungen oder -ausfällen.

All diese Aspekte tragen dazu bei, dass Bio-Produkte im Supermarkt teurer sind als konventionell hergestellte. Betrachtet man die Landwirtschaft allerdings als großes Ganzes, erkennt man, dass negative Umweltauswirkungen oft der konventionellen Landwirtschaft geschuldet sind. Die Folgekosten daraus sind immens - weshalb ökologische Landwirtschaft langfristig betrachtet für uns alle auf jeden Fall positiver und auch nachhaltiger ist. Regionales und saisonales einkaufen​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​ lohnt sich also.

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