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16.03.2022 – Leben
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Naturschutz beginnt im eigenen Garten

Jeder Gartenbesitzer kann in seinem Garten einer großen Zahl heimischer Pflanzen und Tierarten ein Zuhause geben. Eines gleich vorweg: Rasierte grüne Rasenflächen und Kieswüsten mit Präriegrasbüscheln reichen nicht, für die heimische Fauna muss die Tafel reicher gedeckt sein.

Naturschutz im eigenen Garten

Insektenfreundliche Pflanzen für Ihr Schmetterlingsparadies

Schmetterlingsflieder lockt viele Schmetterlinge in unsere Gärten und ist auch sehr nektarreich, aber dieser invasive Neophyt reicht alleine nicht, um den Schmetterlingsbestand auf Dauer zu fördern, ist er doch für Raupen giftig. Setzen Sie auch andere heimische Insektenmagnete wie z.B. Katzenminze, Steinkraut, Geißbart oder Silberkerzen in Ihre Beete! Wichtig ist, neben dem anlockenden Pflanzenbestand auch heimische Wildpflanzen und Raupenfutterpflanzen miteinzuplanen.

Die richtigen Pflanzen für Schmetterlinge und viele andere Insekten:

  • Brennnessel
  • Heimischer Faulbaum, eine Großstaude mit einer extrem langen Blütezeit von Mai bis August
  • Sal-Weide oder Kätzchenweide
  • Hornklee
  • Kohl
  • Löwenzahn
  • Efeu (ein Herbstblüher)
  • Gewöhnliche Sonnenbraut (Helenium autumnale)​​​​​​​

Was Sie sonst noch für Insekten tun können:

  • Vermeiden Sie es auch, bei den ersten Fraßspuren an Pflanzen zur Giftspritze zu greifen.
  • Lassen Sie abgeblühte Stauden über den Winter stehen.
  • Keinen Laubsauger verwenden.
  • Laub in Ecken und unter Sträuchern belassen.
  • Bienenhotels locken viele Insekten an.
  • Bieten Sie den Insekten ein Sandarium – eine unbewachsene trockene Sandfläche – an.

Vielfalt im eigenen Garten unterstützen

Akribische Gärtner mögen damit ein Problem haben, doch lassen Sie abgeblühte Stauden über den Winter stehen. Vom Reif überzogene Skulpturen schmücken den Garten im Winter und bilden Rückzugsorte für die überwinternden Zitronenfalter, Käfer oder Hummelköniginnen. Das welke Blattwerk ist zudem ein natürlicher Schutz gegen Frostschäden an den Wurzeln der Stauden und beim Zerfallen entsteht zudem wertvoller Dünger. Monoton grüner kurzgeschnittener Rasen trocknet im Sommer schnell aus und ist außerdem für die Tierwelt völlig nutzlos. Zusätzlich stellen Rasenmähroboter eine große Gefahr für Igel dar. Rasenmähroboter sind so leise, dass sie von Igeln häufig nicht wahrgenommen werden. Kommt es zu einer Kollision, rollen sich die Igel zusammen und werden von den scharfen Messern erfasst. Wenn Sie auf diesen Helfer nicht verzichten wollen, haben Sie mehrere Möglichkeiten Igel vorm sicheren Tod zu bewahren:

  • Passen sie die Mähzeiten an: Igel sind nacht- und dämmerungsaktiv.
  • Es gibt für Rasenmähroboter eine Apfelschürze, die auch als Igelschutz fungiert.
  • Wählen Sie ein lautes Gerät. Vor diesem flüchten Igel.

Igel sind nicht nur entzückende Wesen, sie sind im Garten neben Kröten, Blindschleichen und Tigerschnegeln der größte Verbündete im Kampf gegen die Spanische Wegschnecke. Die Gelege und kleinere Exemplare werden von den genannten vernichtet, die größeren sollte man Absammeln. Nur im absoluten Notfall Schneckenkorn (Eisenpräparat) gegen die Plagegeister verwenden, denn heimische Schnecken wie der Tigerschnegel, der die Gelege der Wegschnecken frisst, werden dadurch auch getötet. Gestalten Sie Ihren Garten abwechslungsreich, denn in Trockenmauern sind Eidechsen und Blindschleichen zu Hause. Verwilderte Ecken mit Holz und Wasserstellen locken noch viele andere Nützlinge an.

Ökologisches Gleichgewicht mit Blaumeise und Co.

Das Beobachten von Amseln, Meisen, Rotkehlchen und vieler mehr an einer Futterstation macht nicht nur Spaß. Mit einer dauerhaften Ansiedelung im Garten ist auch gewährleistet, dass lästige Insekten wie Mücken nicht Überhand nehmen. Besonders die Blaumeise leistet großartige Hilfe bei der Bekämpfung der Frostspannerraupe, der Gespinstmotte und des gefürchteten Eichprozessionsspinners. Mit einem speziellen Nistkasten mit einem kleinen Einflugsloch und mit Winterfütterung kann man diesen Nützling dauerhaft in den Garten locken. Viele kleine Maßnahmen sorgen für das ökologische Gleichgewicht in Ihrem Garten.

Langfristig ist es besser, für Nützlinge wie Florfliegen, Schlupfwespen oder Marienkäferlarven einen Lebensraum zu schaffen und mit ihnen wirksam Blattläuse, weiße Fliegen und Minierfliegen zu bekämpfen, als mit Gift mehr als nur die Schädlinge selbst zu töten. Verarbeiten Sie ihren Gartenabfall und Küchenabfälle zu Kompost. Ein Komposthaufen liefert nicht nur beste Gartenerde, sondern zieht auch Regen- und Kompostwürmer an, die dann beim Verteilen des Komposts für gute Durchlüftung des Bodens sorgen. Mit dieser selbst hergestellten Komposterde lässt sich der Kauf von Blumenerde, die mit Torf angereichert ist, vermeiden.

Durch den Abbau von Torf werden Moorlandschaften entwässert und dabei unwiederbringlich zerstört, zudem wird dabei eine große Menge von CO2 freigesetzt. Der industrielle Torfabbau in Deutschland ist für 7% des gesamten CO2-Aufkommens in der Bundesrepublik verantwortlich.

Das Schönste ist, für einen lebendigen Garten muss man sich nicht abrackern, sondern nur ab und zu regelnd eingreifen, selten den Rasen mähen und das bunte Treiben genießen.

Nachhaltige Energie

Nicht nur mit einer ökologischen Gartengestaltung, sondern auch mit einer Photovoltaikanlage am Dach des Eigenheims und einem passenden Stromspeicher machen Sie Ihr Zuhause zu einem privaten Naturschutzgebiet. Decken Sie den darüberhinausgehenden Strombedarf mit Strom aus 100% ökologischer Energie​​​​​​​ von Wels Strom und beziehen Sie gleichsam Natur aus der Steckdose. Die eww Gruppe unterstützt Sie bei Ihrer persönlichen Energiewende mit Rat und Tat und hat für den naturnahen Garten ein paar Tipps.

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