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Viele, die sich in Österreich mit Energieversorgung von Betrieben beschäftigen, denken bei Windkraftanlage für Unternehmen meist an große Windparks. Doch längst gibt es Kleinwindkraftanlagen, die speziell auf Gewerbebetriebe und Industrie ausgelegt sind, ideal für dezentrale Energieproduktion.
Kleine Windkraftanlagen decken Leistungsbereiche von 10 bis 250 kW ab und können gut auf die Betriebsgrößen angepasst werden. Voraussetzung ist immer, dass der Standort vom Windertrag her geeignet ist.
Der Standort ist entscheidend: Nur ausreichend hohe mittlere Windgeschwindigkeit sichert die Rentabilität. Ohne vorherige Standortanalyse lohnt sich die Investition kaum. In der Kombination mit einer Photovoltaikanlage am Dach und einem entsprechend großen Speicher, ist die Energieversorgung durch selbst produzierte erneuerbare Energie gut abgedeckt bzw. kann zumindest sehr gut ergänzt werden.
Bei den Kosten der Errichtung ist ein wesentlicher Posten das Fundament einer Windkraftanlage. Das Fundament einer Windkraftanlage ist ein zentraler Kostenfaktor, insbesondere bei größeren Anlagen. Je höher die Leistung, desto aufwendiger die Fundament- und Mastkonstruktion.
Das Genehmigungsverfahren einer Kleinwindkraftanlage ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt. Ist der Standort in puncto mittlerer Windgeschwindigkeit (>3,5 m/s) passend und sind keine wesentlichen Hindernisse in Hauptwindrichtung vorhanden, kann aufbauend auf dem jährlichen Stromverbrauch eine passende Kleinwindkraftanlage ausgewählt werden. Steht die Wahl fest, sollte vor dem Kauf die Genehmigung gestartet werden – idealerweise unterstützt durch die Hersteller. Was man in jedem Fall braucht, ist viel Geduld.
Der erste Schritt ist in allen Bundesländern der Weg zum Bürgermeister bzw. in Wien zur MA64. Erfahrungen aus bereits durchgeführten Genehmigungsverfahren zeigen, dass folgende Unterlagen üblicherweise erforderlich sind:
Die Errichtung einer Windkraftanlage für die Nutzung in Unternehmen ist mit enormem bürokratischem Aufwand verbunden. Umso wichtiger ist es, genau abzuschätzen, ob sich dieser Aufwand auch ökonomisch lohnt.
Ein Unternehmen kann mit 100 kW Nennleistung bei idealem Windstandort jährlich über 200.000 kWh produzieren – eine solide Grundlage für Eigenversorgung oder energetische Unabhängigkeit. Die besten Betreiber von Kleinwindkraftanlagen sind nach wie vor stromintensive Unternehmen – dort rechnet sich die Investition besonders schnell.
Am Beispiel Oberösterreich erkennt man sehr gut, was die Errichtung von Windkraftanlagen für Unternehmen oder Betriebsgelände erschwert: Schon Windkraftanlagen bis 5kW Nennleistung können nur auf sehr eingeschränkten Bereichen errichtet werden. Deren Errichtung ist nur auf bestimmten Flächenwidmungen wie Betriebsbaugebieten, Industriegebieten oder Grünland erlaubt – nicht aber in Wohn- oder Mischgebieten.
Außerdem schreibt das Oö. ElWOG strenge Mindestabstände von 100 Metern zu Wohnbauten und sogar zu Bauerwartungsland vor. Diese Vorgaben führen dazu, dass viele eigentlich geeignete Standorte aus rechtlichen Gründen nicht nutzbar sind.
Damit werden viele Möglichkeiten für eine rasche Energiewende und die individuelle Energieversorgung von Unternehmen konterkariert. Auch in Österreich sind Windkraftanlagen längst nicht mehr ausschließlich große Projekte. Kleinwindanlagen bieten eine attraktive Option für Gewerbe und Industrie.