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19.09.2025 – Technik
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Windkraftanlage für Unternehmen in Österreich

Viele, die sich in Österreich mit Energieversorgung von Betrieben beschäftigen, denken bei Windkraftanlage für Unternehmen meist an große Windparks. Doch längst gibt es Kleinwindkraftanlagen, die speziell auf Gewerbebetriebe und Industrie ausgelegt sind, ideal für dezentrale Energieproduktion.

Windkraftanlage für Betriebe

 

Leistung der Windkraftanlage und ihre Einsatzbereiche 

Kleine Windkraftanlagen decken Leistungsbereiche von 10 bis 250 kW ab und können gut auf die Betriebsgrößen angepasst werden. Voraussetzung ist immer, dass der Standort vom Windertrag her geeignet ist.

  • 10 kW Anlagen: Haben einen Rotor von 10 m Länge und bringen im Jahr bei einer Windgeschwindigkeit von 4 m/s einen Ertrag von 13.000 kWh und bis zu 24.0000 kWh bei 5 m/s. Ein Wert der für kleinere Betriebe in Ergänzung zu einer PV-Anlage durchaus interessant ist.
     
  • 30 kW Anlagen: Mit einer Jahresproduktion von 50.000 bis 150.000 kWh für mittlere Unternehmen geeignet.
     
  • 100 kW Anlagen produzieren bei 4 m/s etwa 110.000 kWh jährlich und bei 5 m/s bereits rund 200.000 kWh – also fast doppelt so viel Strom – für einen größere Gewerbebetriebe.
     
  • 250 kW Anlagen für Industrieunternehmen. Eine 250 kW Kleinwindanlage kann bis zu 400.000 kWh Strom pro Jahr erzeugen, sofern Windpotenzial und Standortbedingungen stimmen.
     

Leistung Windkraftanlage und Standortbedingungen

Der Standort ist entscheidend: Nur ausreichend hohe mittlere Windgeschwindigkeit sichert die Rentabilität. Ohne vorherige Standortanalyse lohnt sich die Investition kaum. In der Kombination mit einer Photovoltaikanlage am Dach und einem entsprechend großen Speicher, ist die Energieversorgung durch selbst produzierte erneuerbare Energie gut abgedeckt bzw. kann zumindest sehr gut ergänzt werden.

Bei den Kosten der Errichtung ist ein wesentlicher Posten das Fundament einer Windkraftanlage. Das Fundament einer Windkraftanlage ist ein zentraler Kostenfaktor, insbesondere bei größeren Anlagen. Je höher die Leistung, desto aufwendiger die Fundament- und Mastkonstruktion.
 

Wirkungsgrad Windkraftanlage

  • Der Wirkungsgrad der energieerzeugenden Anlage hängt stark von Turbinentyp, Windprofil und Technologie ab. Getriebelose Direktantriebe erhöhen die Effizienz und senken Wartungskosten.
  • Horizontalachsen-Anlagen (HAWT) gelten in der Regel als effizienter, insbesondere bei ebenen und konstanten Windverhältnissen.
     

Vertikale Windkraftanlage: Alternative Bauform

  • In Österreich kommen vertikale Windkraftanlage (VAWT) zwar seltener vor, bieten aber Vorteile bei schwankenden Windrichtungen und niedrigen Windgeschwindigkeiten.
  • Vorteile: kompakter Aufbau, Generator am Boden leicht zugänglich, wartungsarm und ideal bei unregelmäßigen Windverhältnissen (z. B. Industrieareale). Allerdings ist der Wirkungsgrad meist niedriger als bei klassischen horizontalaxis Anlagen.
     

Genehmigung einer Kleinwindkraftanlage

Das Genehmigungsverfahren einer Kleinwindkraftanlage ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt. Ist der Standort in puncto mittlerer Windgeschwindigkeit (>3,5 m/s) passend und sind keine wesentlichen Hindernisse in Hauptwindrichtung vorhanden, kann aufbauend auf dem jährlichen Stromverbrauch eine passende Kleinwindkraftanlage ausgewählt werden. Steht die Wahl fest, sollte vor dem Kauf die Genehmigung gestartet werden – idealerweise unterstützt durch die Hersteller. Was man in jedem Fall braucht, ist viel Geduld.

Der erste Schritt ist in allen Bundesländern der Weg zum Bürgermeister bzw. in Wien zur MA64. Erfahrungen aus bereits durchgeführten Genehmigungsverfahren zeigen, dass folgende Unterlagen üblicherweise erforderlich sind:

  • Bauansuchen
  • Baubeschreibung
  • Einreichplan
  • Anlagenunterlagen:
    - Schallgutachten
    - Statikgutachten
    - Schattenwurfanalyse
    - WR-Konformitätserklärung
    - Elektrischer Schaltplan: Vereisung (bei Bedarf) und Blitzschutz (bei Bedarf)

Die Errichtung einer Windkraftanlage für die Nutzung in Unternehmen ist mit enormem bürokratischem Aufwand verbunden. Umso wichtiger ist es, genau abzuschätzen, ob sich dieser Aufwand auch ökonomisch lohnt.

 

Wann lohnt sich eine Kleinwindanlage für Betriebe in Österreich?

Ein Unternehmen kann mit 100 kW Nennleistung bei idealem Windstandort jährlich über 200.000 kWh produzieren – eine solide Grundlage für Eigenversorgung oder energetische Unabhängigkeit. Die besten Betreiber von Kleinwindkraftanlagen sind nach wie vor stromintensive Unternehmen – dort rechnet sich die Investition besonders schnell.

  • Dezentrale Energieversorgung: Unabhängigkeit vom Stromnetz, Eigenstrom direkt vor Ort nutzbar
  • Wirtschaftlichkeit: Abhängig von Windbedingungen – bei mehr als 4 m/s fast optimale Erträge
  • Flexibilität bei der Leistung: Bereits ab 10 kW bis 250 kW skalierbar je nach Unternehmensgröße
  • Nachhaltigkeit: Deutliche Senkung von CO₂ Emissionen im Betriebsalltag
  • Planungssicherheit: Energiepreisrisiken werden reduziert, Eigenproduktion sorgt für Stabilität
  • Positive Außenwirkung: Umweltbewusstsein wird nach innen wie außen sichtbar kommuniziert

Am Beispiel Oberösterreich erkennt man sehr gut, was die Errichtung von Windkraftanlagen für Unternehmen oder Betriebsgelände erschwert: Schon Windkraftanlagen bis 5kW Nennleistung können nur auf sehr eingeschränkten Bereichen errichtet werden. Deren Errichtung ist nur auf bestimmten Flächenwidmungen wie Betriebsbaugebieten, Industriegebieten oder Grünland erlaubt – nicht aber in Wohn- oder Mischgebieten.

Außerdem schreibt das Oö. ElWOG strenge Mindestabstände von 100 Metern zu Wohnbauten und sogar zu Bauerwartungsland vor. Diese Vorgaben führen dazu, dass viele eigentlich geeignete Standorte aus rechtlichen Gründen nicht nutzbar sind.

Damit werden viele Möglichkeiten für eine rasche Energiewende und die individuelle Energieversorgung von Unternehmen konterkariert. Auch in Österreich sind Windkraftanlagen längst nicht mehr ausschließlich große Projekte. Kleinwindanlagen bieten eine attraktive Option für Gewerbe und Industrie.

  • Durch die klar definierte Leistung der Windkraftanlage, genaue Standortanalyse sowie ein solides Fundament einer Windkraftanlage lässt sich hohe Effizienz erreichen.
     
  • Vertikale Anlagen sind eine interessante Alternative bei schwierigen Windverhältnissen, jedoch oft mit einem geringeren Wirkungsgrad. Ein Vorteil dieser oft sehr kleinen Anlagen ist, dass sie in Verbindung mit einem kleinen Speicher autarke Verbraucher wie Lichtanlagen oder Funkstationen versorgen können.
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