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23.06.2025 – Technik
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Öffentliche Wasserversorgung: Investitionen gegen Verluste

In ganz Europa gehen jedes Jahr Milliarden Liter Trinkwasser verloren – unbemerkt, leise, unter der Erde. Die Gründe: undichte Leitungen, veraltete Materialien und eine zu geringe Sanierungsrate. Dabei sind die Folgen enorm – ökologisch wie ökonomisch. In Österreich liegt der durchschnittliche Verlust in der öffentlichen Wasserversorgung bei rund 11 %, in Deutschland bei etwa 7 %, in Italien sogar bei 42 %.

Öffentliche Wasserversorgung

 

In Österreich beträgt die jährliche Sanierungsrate von Wasserleitungen jedoch nur 0,3 %, obwohl mindestens 2 % nötig wären, um den Zustand des Netzes langfristig zu sichern. Diesem niedrigen Wert hält die eww Gruppe massive Investitionen in die Sanierung der öffentlichen Wasserversorgung in Wels und in moderne Leckortungssysteme zur Vermeidung von Wasserverschwendung entgegen.

Neue Herausforderungen für die Wasserversorgung

Die Infrastruktur Wasser zählt zur kritischen Infrastruktur. Laut Definition sind dies alle Einrichtungen und Systeme, die für das Funktionieren unserer Gesellschaft unerlässlich sind – etwa für Gesundheit, Sicherheit, Wirtschaft und das tägliche Leben. Im Kontext der Wasserversorgung bedeutet das: Ein Ausfall hätte schwerwiegende Folgen für Bevölkerung und Industrie.

Die Klimakrise verändert die Rahmenbedingungen drastisch. Wo früher stetige Regenfälle die Grundwasserneubildung sicherten, häufen sich heute lange Trockenperioden. Wenn es regnet, dann oft in Form von Starkregen – zu schnell, um im Boden zu versickern.

Die Folge:

  • Sinkende Grundwasserstände
  • Höherer Druck auf die Versorgungsnetze
  • Wachsende Bedeutung effizienter Leckortung und Speichersysteme
  • Dringender Bedarf, Leitungsverluste zu minimieren, um Wasserverluste in Zeiten knapper Ressourcen zu vermeiden

Die öffentliche Wasserversorgung wird dadurch zu einer kritischen Infrastruktur Österreichs, deren Belastbarkeit aktiv gesteigert werden muss.

Smarte Leckortungssysteme helfen Wasserverluste minimieren

Leckagen in Wasserleitungen sind tückisch: Oft unbemerkt, verursachen sie massive Verluste und können Schäden im Unterbau der Wasserleitung anrichten. In Wels setzt man deshalb auf moderne Leckortungstechnologie, die präzise und effizient arbeitet – ohne unnötige Eingriffe in die Infrastruktur. Hier gibt es verschiedene Systeme:

 

1. Elektroakustische Leckortung – schnell, präzise, wirtschaftlich

Die akustische Leckortung gilt als eine der effizientesten Methoden zur Erkennung von Leckagen, insbesondere in urbanen Versorgungsnetzen. Dabei kommen sogenannte Geophone oder fest installierte Geräuschlogger zum Einsatz, die feine Strömungs- und Reibungsgeräusche in den Leitungen erfassen und analysieren. Ihre Vorteile:

  • Früherkennung auch kleinster Leckagen, noch bevor Wasser an die Oberfläche tritt
  • Zerstörungsfreie Leckortung, wodurch Straßen und Gehwege geschont werden.
  • Schnelle Lokalisierung, wodurch Reparatureinsätze deutlich effizienter geplant werden können.
  • Geringe Kosten, da auf großflächiges Aufgraben verzichtet werden kann

 

2. Tracer-Gas-Verfahren – effektiv bei schwieriger Geometrie

Ein ungiftiges Gasgemisch wird in das betroffene Leitungssegment eingebracht. Das austretende Gas steigt an der Oberfläche auf und wird dort detektiert. Vorteile:

  • Ideal bei Leitungen unter Asphalt oder Gebäuden
  • Hohe Genauigkeit bei komplexer Rohrverlegung

 

3. Ultraschall-Leckortung – Technologie für die Tiefe

Diese Methode nutzt hochfrequente Schallwellen, die entlang der Rohrwand reflektiert werden. Leckstellen verändern das Echo, das gemessen und ausgewertet wird. Vorteile:

  • Präzise Tiefenortung auch bei Erdverlegung
  • Gut kombinierbar mit anderen Verfahren

 

4. Thermografie – visuell unterstützt

Wärmebildkameras machen Temperaturunterschiede sichtbar, die auf Wasserverluste hindeuten – besonders nützlich bei oberflächennahen Leitungen. Allerdings kann die Aussagekraft dieser Methode saisonal schwanken: In den Sommermonaten mit starker Sonneneinstrahlung oder an sehr kalten Wintertagen können Umwelteinflüsse die Messergebnisse verfälschen. Daher eignet sich die Thermografie besonders für den Einsatz in den Übergangszeiten Frühling und Herbst.

All diese Technologien ermöglichen eine gezielte, ressourcenschonende und kosteneffiziente Instandhaltung. Besonders die Elektroakustische Ortung ist ein zentraler Sicherheitsbestandteil moderner Wasserinfrastruktur in Wels.

Wels investiert in die Zukunft: Infrastruktur sanieren, Versorgung sichern

Die eww Gruppe begegnet allen Herausforderungen mit Weitblick. Für 2025 sind 3,1 Millionen Euro an Investitionen in die Wasserinfrastruktur in Wels vorgesehen:

  • 2 Mio. Euro für die Sanierung von Pumpenhaus und Quellfassungen in Ottsdorf
  • 300.000 Euro für akustische Leckortungsgeräte
  • Erneuerung von Leitungen in der Dr.-Salzmann-Straße
  • Trinkwasserinfrastruktur für die Landesgartenschau 2027

Ziel ist es, nicht nur einzelne Schäden zu beheben, sondern die Netzstruktur vorausschauend zu stärken – mit Fokus auf Versorgungssicherheit, Nachhaltigkeit und Klimarobustheit.

Eine moderne öffentliche Wasserversorgung muss mehr leisten als Wasser liefern: Sie muss Verluste erkennen, Strukturen modernisieren und sich den Herausforderungen des Klimawandels anpassen. Die eww Gruppe in Wels zeigt, wie das gelingt – durch Investitionen, Digitalisierung und aktives Netzmanagement.


Infos zum Welser Wasser

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