
Angesichts des riesigen Energiebedarfs in Österreich und dem nationalen Ziel bis 2040 klimaneutral zu sein, darf der mögliche Beitrag der Kreislaufwirtschaft der Biogashersteller nicht außer Acht gelassen werden. Unter dem Motto Greening-the -Gas sollen erneuerbare Gase natürliches Erdgas sukzessive ersetzen.
Der Begriff Ökogas ist nicht geschützt und verschleiert sehr gut, dass dahinter Erdgas mit unterschiedlichem Beimischungsgrad von Biomethan oder Wasserstoff, also grünem Gas, steckt. Klimagas ist eine gebräuchliche Bezeichnung für herkömmliches Erdgas. Die bei dessen Verbrennung entstehenden CO2 -Emissionen, werden durch die Investition in Klimaschutzprojekte oder den Kauf von Emissionszertifikaten abgegolten.
Die Erzeugung von Biogas ist dann sinnvoll, wenn dafür Abfallstoffe in fester oder flüssiger Form verwendet werden. Der Anbau aus Monokulturen wie Mais und Raps zur Verwertung in Biogasanlagen, ist aus mehreren Gründen abzulehnen:
Demgegenüber fallen in vielen Bereichen Reststoffe an:
Abfälle speziell aus der Landwirtschaft zu Biogas zu verarbeiten, hat neben der Energiegewinnung noch zusätzliche Vorteile. Nimmt man zum Vergleich den derzeitigen Usus, Gülle am Hof zu lagern, und wenn dies erlaubt ist, auf den Feldern auszubringen. Hier ist der Vorteil, dass die hohen Stickstoffkonzentrationen für Pflanzenwachstum sorgen und zum Erhalt der Humusschicht beitragen. Der schwer steuerbare Eintrag von Nitraten durch das Aufbringen unbehandelter Gülle aber, sorgt für überdüngte Böden. Aus denen gelangen die Stoffe dann in das Grundwasser und werden von den Trinkwasserversorgern herausgefiltert, was zu einer Verteuerung des Wassers führt.
Die Nachteile für die Umwelt sind zudem gravierend. Große Mengen Ammoniak steigen aus der Gülle auf – das sorgt nicht nur für Geruchsbelästigung, sondern ist auch klimaschädlich. Werden der Stallmist und die Gülle in Biogasanalgen vergoren, können diese Emissionen vermieden werden. Die Gärreste enthalten leicht pflanzenverfügbaren Stickstoff sowie Phosphor und Kalium, zudem wird durch den Eintrag die Bodenstruktur verbessert. Auch eine eventuelle Gefahr für das Grundwasser kann bei kontrollierter Aufbringung von Gärresten, die vorab auf Ihre Inhaltsstoffe untersucht wurden, hintangehalten werden.
Biogas kann vielfach eingesetzt werden, es kann lokal, aber auch überregional als Lieferant für Strom, Wärme und Biomethan fungieren. Es entsteht beim mikrobiellen Abbau unter Ausschluss von Sauerstoff unter kontrollierten Bedingungen im Biogas-Fermenter. Dieser anaerobe Prozess gleicht dem Prozess, der vor Jahrmillionen bei der Entstehung von natürlichem Erdgas stattgefunden hat. Unter den perfekten Bedingungen im Biogas-Fermenter bauen biogasbildende Mikroorganismen die Biomasse, die permanent durchgemischt wird, binnen Tagen zu Biogas ab. Im Anschluss daran stehen zwei Wege offen:
Zusammen mit Wasserstoff aus erneuerbaren Energieträgern soll Biogas viele der heutigen Verwendungszwecke von Erdgas abdecken. Der Bedarf an Gas zu Heizzwecken ist schon jetzt rückläufig, gibt es dafür weit umweltfreundlichere und effizientere Möglichkeiten. Wärmepumpen und hier besonders Erdwärmepumpen sind besonders effiziente Möglichkeiten, um zu heizen. Im städtischen und stadtnahen Bereichen, bei denen die Möglichkeit eines Anschlusses an ein Nah- oder Fernwärmesystem besteht, ist die Umweltbilanz unschlagbar.
In Wels ist die umweltfreundlichste Variante für den Heizsystemtausch im Fernwärmeangebot der eww Gruppe zu finden. Hier sorgt die Abwärme der Abfallverbrennungsanlage für die Heizung der Räume und des Wassers.
Überall dort, wo über lange Zeit Strom und Wärme benötigt werden, eignet sich der Einsatz von Mikrogasturbinen. Hierbei handellt es sich um Wärmekraftmaschinen, die Strom, Wärme, Dampf und Kälte mit geringen Wartungskosten und großer Zuverlässigkeit erzeugen. Die bei der Verbrennung erzeugte Wärme und der vom Generator erzeugte Strom werden in Produktionsprozessen genutzt und erhöhen den Wirkungsgrad von Anlagen.